Der 21. Juni 2017 a.d – Sommeranfang und Tag des Arschlochs
Heute ist ein trauriger Tag. Erstens ist heute Sommer. Nur heute. Jep. Ab jetzt geht es bergab. Ich werde immer melancholisch, dass im längsten Tag schon das abnehmende Licht eingeschlossen ist. So, das war’s jetzt auch schon mit Poesie und Eichendorffscher Seelengespanntheit, ich durfte den Tag mit folgendem Post bezüglich des neuerlichen Angriffs auf Muslime beginnen:
Wenn es gegen Moscheebesucher, habe ich nichts dagegen, daß berührt mich nicht. ???
Auf den Einwand eines offenbar nicht geistesgestörten Lesers, dass das ja wohl menschenverachtend sei und „Auge um Auge“ nicht die Botschaft Jesu, dann die Bestätigung der völligen Abwesenheit von Anstand:
Das ist mir beim Menschenverachtenden Islam egal.
Was weg ist, ist weg.
Wer da jetzt noch Mitleid hat, ist nicht ganz dicht.
Daraufhin, ich bekenne es, habe ich gehatespeeched und den Schreiber schlicht und einfach Arschloch genannt. Leider ändert auch verbale Entgleisung nichts an der Tatsache, dass Menschen herumlaufen, die sich als Christen betiteln, und im gleichen Atemzug sagen, Jesu Botschaft sei ihnen „egal“.
Was geht in solchen Hirnen ab? Was haben die Mütter jener Männer in der Erziehung versäumt? Gott bewahre, dass sich jetzt Idioten aller Denominationen gegen die Unschuldigen verschwören und sie umbringen. Wie Marjane Satrapi so treffend in einem Interview sagt: Die Menschen werden nicht durch Religion getrennt. Die Trennung verläuft an der Frontlinie „con“ (französisches Universalschimpfwort für alles zwischen Idiot und total beknackt) und „nicht con“.
Was lernen wir daraus? Beginne den Tag immer mit einem Spaziergang, nicht mit einem Blick ins Netz.