Eucharistie auf dem Bolzplatz
In der laufenden Diskussion um Kommunion für alle scheint es einige Verwirrung zu geben. Sowohl einigen Katholiken – die es besser wissen müssten – als auch einigen Protestanten – die es zumindest besser wissen könnten – ist anscheinend nicht vermittelbar, wieso Eucharistie exklusiv katholisch ist. Da sich viele Menschen bereits qualifiziert dazu geäußert haben, versuche ich es hier mal aus einer lebenspraktischen Perspektive –
Johnny C. ist neu zugezogen. Er geht auf den Bolzplatz. Jungs in gold-weißen Trikots spielen Fußball.
Johnny: „Hey, darf ich mitmachen?“
Tom: „Klar! Also, es funktioniert so: Das Runde muss ins Eckige, Hand ist verboten, und was Abseits ist, merkst du bald“.
Johnny: „Aber ich hab meinen Tennisschläger dabei. Ist okay, oder?“
Tom: „???“
Johnny: „Naja, ich möchte das Spiel folgendermaßen machen: Ich schlage den Ball mit dem Schläger über das Netz.“
Tom: „Welches Netz? Hier ist kein Netz, nur ein Tor!“
Johnny: „Wisst ihr was, ihr seid echt intolerant.“
Tom: „Na, sollen wir jetzt das Spielfeld umbauen für deinen Tennisschläger? Wie sollen wir dann Fußball spielen?“
Johnny: „Aber ich will doch auch Fußball spielen!“
Tom: „Ja, warum willst du dann Tennisschläger und Netz?“
Johnny: „Wisst ihr was, es ist wirklich ewig-gestrig, mir vorschreiben zu wollen, wie man Fußball spielt. Sport ist Sport. Ich will Fußball halt mit Tennisschläger und Netz spielen, und bei euch mitmachen.“
Tom: „Ne, sorry, das geht nicht.“
Ein kleiner dicker Junge schaltet sich ein:
Max: „Ach komm, lass ihn doch. Wir sind voll tolerant. Bei uns kann jeder mitmachen.“
Tom: „Ja, aber bitte: Wir spielen hier Fußball mit einem riesigen Ball und unserem Tor. Mit dem Schläger kann der Johnny den Ball doch gar nicht schlagen, geschweige denn ins Tor befördern. Und übers Netz kann er ihn nicht bekommen, weil es hier halt kein Netz gibt! Wenn Johnny, wie er sagt, „mitspielen“ will, dann muss er doch auch wirklich unser Spiel mitspielen!“
Max und Johnny: „Verschon uns mit deinen langen, theoretischen Abhandlungen und Predigten, die nix mit unserer Lebenswirklichkeit zu tun haben. Hier geht es um gelebtes Spiel! Ihr seid echt so was von unbarmherzig, verblendet, intolerant und zurückgeblieben! Ihr oktroyiert anderen die Definition von Fußball auf. Das geht nicht.“
Tom (versöhnlich): „Also, schaut mal, da drüben ist der Tennisplatz. Da kann Johnny mit Leuten aus dem Tennisclub Tennis spielen!“
Johnny (larmoyant): „Ich will aber hier Fußball spielen. Mit meinem Tennisschläger. Übers Netz.“
Wie wird diese Begegnung ausgehen? Votet für A, B oder C:
A – Johnny bezieht Prügel durch das gold-weiße Team.
B – Das gold-weiße Team beugt sich Max, der Bolzplatz wird umgebaut. Johnny schwebt fröhlich mit seinem Tennisschläger über den Platz, bricht sich das Handgelenk beim Versuch, den Fußball mit dem Schläger zu schlagen, er flucht und macht das Team für diesen Unfall verantwortlich.
C – Das Team kauft sich Tennisschläger und zieht in den Tennisclub um. Der Bolzplatz verödet.
Ich wünsche mir A, aber herauskommen wird mittelfristig wohl B. Und dann C…
Bis die Mannschaft (D) irgendwann die Regeln beider Spiele vergessen hat und sich auflöst.
Naja, da die Pforten der Hölle das Team gold-weiß nicht überwältigen werden, wird es sicher nicht komplett so geschehen, aber es ist ja bei vielen schon Fakt…
Ich tippe auf C.
Denn Team gold-weiß hat schon längst vergessen, wie Fußball funktioniert.
(Entschuldigt, Ihr Lieben, ich hab schlechte Erfahrungen=)
„D“ : Alle beschließen einfach gar keinen Sport mehr zu treiben, weil Sport nicht zu einem progressiven Leben passt.
D: es gibt eine Aufteilung. In einer kleinen Ecke wird weiter Fussball gespielt und die Leute werden richtig Regelversessen. Jemand wird nur schon für ein zu verwaschenes Trikot vom Platz gestellt.
In einer anderen kleinen Ecke des Platzes versuchen einige Zusammen Fusstennis zu spielen, es klappt nicht. Gelegentlich hat dieses Spektakel sogar Zuschauer. Diese verstehen das seltsame Spiel zwar nicht finden es aber voll süss, dass ihre Kleinen auch mal mitspielen dürfen.
Alles in allem ist niemand Glücklich
E: Jemand überredet Johnny es doch einmal langsam zu versuchen. „Komm schau mal zu“ – „siehst du deswegen geht das mit dem Schläger nicht“ und nachdem Johnny einige tolle Fussballspieler getroffen hat möchte er es auch wirklich versuchen.
Die manipulative Gesellschaft wird den Fußballsport sicher bald durch extreme Geldofferten für Spielergehälter und vor allem durch Videobeweis und andere Regelabartigkeiten vollkommen pervertiert haben. Kaum einer wird mehr die wirklichen Fußballregeln kennen und danach zu spielen wissen. Vielleicht wird ein kleines verschrienes Häufchen noch das wahre Ballspiel nach den echten Regeln ausüben und als Ausgleichssport nach täglicher Arbeit auch betreiben.
Also C wird kommen, so sicher wie das AMEN in der Kirche
Entschuldigt, Ihr Lieben,
darfich gerade mal ein wenig Antiökomenismus leiden? Wenn nicht, dann kann dieser Beitrag gerne gelöscht werden, er ist aus Frustration entstanden:
Was ist den Ökumene gerade? Das, was man gerne als „ökumenischen Gottesdienst“ bezeichnet, das ist gegenwärtig ein protestantischer Gottesdienst, nichts katholisches dabei: Schriftlesung, Gesänge, Predigt (lange Predigt), Vater Unser. Wenn es gut läuft, gibt’s noch Fürbitten – aber sicher keine Anrufung Mariens, keinen Einzug, keine Glocken. Vom Heiligen der katholischen Kirche habe ich noch gar nicht gesprochen.
Was ich in letzter Zeit als „ökumenischen Gottesdienst“erlebt habe, das war protestantischer Predigtgottesdienst ohne was Katholisches.
Nach „do ut des“ sieht das nicht aus, und ich stimme denen zu, die sagen: Das Prinzip kann ja wohl beim Gottesdienst nicht gelten. So weit, so verständlich. Aber was ist an solchen „Ökonomischen Gottesdiensten“ denn dran?
Was ist an der ganze Ökumene, seit 90 Jahren gepflegt, dran, wenn ich von protestantischen Christen hören muss: „Ihr Katholiken betet doch Maria an.“ Und dann noch sehe, dass diese Redner im evangelischen Religionsunterricht lesen (Zitat aus einem Buch für evangelischen Religionsunterricht, das heute benutzt wird): „Die Katholische Kirche war so sehr mit Maria beschäftigt, dass sie Jesus vergessen hatte.“
Das Heftigste, was ich in dieser Hinsicht erlebt habe, stammt übrigens aus England: Dort wird Thomas Morus seit einigen Jahren als HEILIGER DER ANGELIKANISCHEN KIRCHE geführt…
Ohne weitere Worte.
Mein Verständnis für Ihr Leiden haben Sie.
Seit ich mich für den katholischen Glauben zu interessieren beginne, habe ich immer mehr das Gefühl, dem alten Potemkin aufgesessen zu sein.
Wenn alles disponabel erscheint, stimmt am Ende auch nichts.