Trump und Twitter
Zugegeben, es ist ein harter Jahreseinstieg für Konservative. Oder sagen wir besser: Für diejenigen Konservativen, die sich an Trump anlehnen wollten. Trumps Auftreten, sein Vokabular, seine Agitation – nichts davon ist konservativ. Von Konservatismus von europäischem Zuschnitt gar nicht zu reden. Adenauer und Trump sind weiter voneinander entfernt als Valinor und Mordor. Nun gibt es meiner Wahrnehmung nach zwei Formen des Schönredens der Katastrophe namens Trump: Die einen verteidigen ihn unmittelbar, weil er Lebensschutz proklamiert (wär ja auch doof, das nicht zu tun, da offenbar genügend Menschen alles hinnehmen, solange in dieser Sache das Richtige gesagt wird), oder, weil es unter seiner Präsidentschaft sachpolitisch einige positive Entwicklungen gab, sowohl außen- als auch innenpolitisch. Die anderen verteidigen ihn indirekt, indem auf die Verderbtheit oder auf die schädlichen Ziele seiner politischen Kontrahenten oder anderer politischer Akteure hingewiesen wird, und darauf, dass diese ja auch böse seien, und dass man zumindest sagen müsse, dass Trump unproportional stark dämonisiert wird. Ich will letztere Doppelmoral gar nicht bestreiten. Definitiv ist der Umgang der Medien mit Trump inakzeptabel, und dies tritt umso krasser hervor, wenn man sieht, was sich Nicht-Trumps so alles verbal und getwittert leisten können, ohne auch nur annähernd äquivalenten Gegenwind zu bekommen. Allerdings will mir nicht in den Kopf, wieso ich, weil Medien, die ich nicht mag, über Trump herfallen, den ich nicht mag, nun Trump besser finden sollte. Ich werde ja auch nicht zum Verfechter der Cholera, weil Pest existiert Genau das scheinen aber einige Konservative zu denken: Wenn Pest existiert, muss ich Cholera loben. Oder wenigstens nicht ganz so schlimm finden.
Nun muss ich allerdings zugeben, dass ich an so etwas wie einen Angriff auf das US-Kapitol niemals geglaubt hätte. Erstens ist mein Vertrauen in die republikanische DNA der USA hoch (und das ist es auch immer noch, eine stabile Demokratie überlebt eben auch Übergriffe durch Chaoten), zweitens bin ich als Deutsche ja nun agitatorisch verwöhnt: Die Reden Wilhelms II. zu Boxeraufstand und Erstem Weltkrieg sind (leider) mitreißend, Goebbels widerliche Propaganda hatte es in sich. Entsprechend hoch sind meine Erwartungen an einen Demagogen. Ich erkenne in Trumps Effusionen absolut nichts, was einen normalbegabten Menschen in bedingungslose Treue oder eine derart idiotische Aktion zwingen könnte. Aber meine Meinung ist da auch nicht maßgeblich, ich überschätze Menschen regelmäßig. Nach diesem Vorfall hatte ich allerdings gedacht, dass nun kein „Konservativer“ mehr seine Stimme für Trump würde erheben können, ganz egal, wie unangenehm es ist, damit eben auch anzuerkennen, dass man zwischen allen Stühlen sitzt. Ich hätte sogar gedacht, dass auch jene Konservativen, die verzweifelt versucht haben, an Trump irgendein gutes (echtes) Haar zu lassen, nun ja geradezu erleichtert würden aufatmen können: Wer sich derart eklatant aus dem politischen Konsens des Westens verabschiedet, dem muss man ja nun keine Träne hinterherweinen. Was für eine wunderbare Gelegenheit, deutlich zu machen, was Konservatismus ist, und was nicht. Was für eine Gelegenheit, mit bell, book & candle die politische Exkommunikation festzustellen, und befreit von solcherlei Ballast loszulegen mit einem unwiderstehlichen, attraktiven, echten Konservatismus. Tja. Weit gefehlt.
Statt dessen Empörung über die Twittersperre für Trump, und ich muss sagen: Ich bin verblüfft, dass sich Menschen, die sich als konservativ empfinden, darüber aufregen. Sie sollten sich nicht darüber aufregen, dass ein Unternehmen selbst entscheidet, wem es unter welchen Bedingungen eine Dienstleistung erbringt. Sie sollten sich darüber aufregen, dass Twitter Teil unseres politischen Lebens ist. Dass es so sehr Teil unseres politischen Lebens ist, dass eine Sperre dort als wirksames Instrument betrachtet werden kann, um die Verbreitung dessen, was der Politiker zu sagen hat, zu beschränken. Das ist nämlich das Problem. In einer zivilisierten Welt wäre es Ehrensache, dass ein Politiker nicht twittert (Lasst uns träumen!). Die Zersetzung unserer politischen Kultur ist doch unter anderem darauf zurückzuführen, dass kurze, daher selten der Komplexität unserer Welt entsprechende Sentenzen den echten Diskurs ersetzen. Twitter kann dem Absetzen der genialen und pseudogenialen Aphorismen dienen, die man während des ersten Kaffees am Morgen ersonnen hat. Dass Twitter durch die Art der Handhabung überhaupt in die Position versetzt wurde, politisch von Bedeutung zu sein, ist das eigentlich Beunruhigende.
Ich bin durchaus nicht naiv. Mir ist klar, dass das, was bei Trump nun ganz klar gemacht wird, schon lange in den sozialen Medien auch normale Leute trifft, die normale Positionen vertreten, die unserer marxistischen Elite nicht genehm sind. Wer heute in den sozialen Medien die Bibel oder den Katechismus zitiert, kann bereits Probleme mit der Zensur bekommen. Ich halte auch das für extrem beunruhigend und ich denke, dass viele, die jetzt Twitter für Trump fordern, genau das im Hinterkopf haben. Mir ist auch klar, dass nun in Erscheinung tritt, was ich schon seit Jahren als größte Gefahr der digitalen Welt betrachte: Dass virtuelle Realitäten geschaffen werden, die dann in die analoge Realität einbrechen und beginnen, diese zu formen, obwohl sie keine echte reale Grundlage haben. Nur: Die eigentlich konservative Position wäre hier, den Primat der realen Welt zu verdeutlichen, gerade auch in Coronazeiten gegen sozialmediale Bubbles den Wert echter Auseinandersetzung, ganzheitlicher, echter Kommunikation hochzuhalten etc. etc. und sozialen Medien in ihrem Wert und in ihren Grenzen zu würdigen. Keine angenehme Aufgabe, vielleicht auch auf verlorenem Posten, mag sein. Aber man hört doch nicht auf, das Richtige zu tun, weil es nicht en vogue ist. Jedenfalls nicht als Konservativer.
Bis zu der Stelle, wo das private Unternehmen entscheidet, dass es Trump löscht,ist das ja alles ganz nett und zustimmungswürdig.
Aber spätestens da, wird es gruselig oder naiv. Die Sozialen Medien sind eben nicht private Unternehmen wie alle anderen, sondern sind die modernen Kommunikationskanäle unseres Zeitalters mit enormer Macht und sie haben sich längst im Verbund mit Politik, alten Medien und „Faktencheckern“ zu einer bisher beispiellosen Allianz zusammengeschlossen. Das kann niemand übersehen.
Im übrigen ist für mich die Demokratie bereits beendet, wenn gewalttätige Mobs darüber befinden, wer in der Öffentlichkeit sprechen darf, wenn sie Menschen töten, ganze Städte verwüsten, Häuserzeilen abbrennen und plündern. Hier leiden zunächst immer die einfachen Menschen.
P.s Die „privaten Unternehmen“ löschen wohl die Apps von Twitter-Alternativen und Co. aus ihren Shops. Es geht hier um deutlich mehr als Trump.
Ja, ich halte das auch für gruselig! Definitiv!
Lieber Andreas,
ich sehe das ähnlich wie Sie, nur zwei Umdrehungen schärfer. Ich hätte bereits nach “alles ganz nett” den ersten Satz beendet.
Zur Zustimmungswuerdigkeit siehe meine Antwort an Anna
Liebe Anna,
Mir ist es ziemlich egal, wie Sie mit Trump “auskommen”, weil es keine Auswirkungen auf unser Aller leben hat.
Sie scheinen der Typus zu sein, den Ben Shapiro die Suburban soccer mum nannte, mit der Trump “Wahlprobleme” hatte, bis BLM plündern durch die Vorstädte zog, nach dem die Zentren abgebrannt waren. Die direkte Unterstützung mit Kautionszahlungen aus dem Mitarbeiterstab von Harris/Biden hat denen die Augen geöffnet, was logischer weise hier nicht so rübergekommen ist.
Sie haben recht damit, dass Trump und Adenauer unterschiedlich sind. Sie leb(t)en ja auch in unterschiedlichen Jahrhunderten. Aber ich erinnere mich and eine Sängerin, die unseren Bundesbasti so toll fand (man kann dessen Geilomobil natürlich als jugendlichen Leichtsinn verkaufen/darstellen, allein konservativ wird es dadurch auch nicht). Was wäre also ein konservativer Politiker? Der Frauenheld Kennedy, Mitt Romney, der einerseits politisch erfolglos und harmlos ist, sich aber andererseits nicht zu schade ist politischen Weggefährten das Messer in den Rücken zu stoßen? Ich hab eine Zeile von Tim Pool, dem gefeierten Occupy Wall Street Journalisten ziemlich lehrreich gefunden. Der warf zB Mitch McConnell vor, er würde nicht dagegen halten, “wenn die Demokraten das Haus niederbrennen würden, würde er nur verlangen, dass sie die Küche (vorerst) aussparen würden. Wen also Konservativ irgend etwas mit Erfolglos zu tun hat …
“Angriff auf das US-Kapitol niemals geglaubt hätte”
https://www.bing.com/images/search?view=detailV2&ccid=wW1XC64c&id=2294A946AAC7A824B90147B6623F01B424AE448C&thid=OIP.wW1XC64cqmiKoCjvpnsfxAHaD4&mediaurl=https%3a%2f%2fmedia4.s-nbcnews.com%2fj%2fnewscms%2f2018_39%2f2579981%2fss-180926-brett-kavanaugh-confirmation-hearing-16_53f084026d39f34b1c59035b82f80c53.1200%3b630%3b7%3b70%3b5.jpg&exph=630&expw=1200&q=kapitol+kavanaugh&simid=608043090541021410&ck=8D3F7371B01740A1CA51E6A1E579A869&selectedIndex=0&FORM=IRPRST&idpp=overlayview&ajaxhist=0
Oder einfach in Bing “capitol kavanaugh” Eingeben und Bilder auswählen
Damit das klar ist: Mir geht es nicht um richtig oder falsch sondern um das “niemals geglaubt” …
Es gibt natürlich auch jede Menge offene Fragen. Dieser Artikel fasst einige davon zusammen
http://endoftheamericandream.com/questions-about-the-chaos-at-the-capitol-that-desperately-need-to-be-answered/
Damit nicht alles auf einmal futsch ist, der Rest in einem weiteren Posting
Zur Info: Ich halte nicht allzu viel von Link-Bombardement. Das hier ist ein Blog, kein Trump-Diskussionsforum. Bitte versuchen Sie, Argumente in eigene Worte zu fassen,jedenfalls, wenn Sie Wert darauf legen,dass ich sie wahrnehme.
Ich verstehe Ihre Aufgeregtheit nicht so ganz. Sie schreiben derart konfus, dass ich wirklich keine Ahnung habe, was Sie mir sagen wollen. Sie scheinen nicht meiner Meinung zu sein, mehr verstehe ich nicht.
Trump ist ein frauenfeindlicher Opportunist mit verbaler Inkontinenz, der politische Diskurskultur zerstört. Solche Typen hat es in jedem Jahrhundert gegeben und in jedem Jahrhundert sollte man etwas gegen sie tun. Aus dem Artikel können Sie entnehmen, dass ich den Umgang mit ihm durch die Medien dennoch unfair finde und auch seine politischen Erfolge nicht in Abrede stelle, sondern lediglich in der Bewertung als weniger relevant einschätze als obiges. So. Ich denke, das ist eine stringente Äußerung, es wäre nett, wenn Sie in diese Gefilde folgen könnten.
Ich spar mir den zweiten Teil mit weiteren Argumenten und Fragen, weil es mir nach Ihrer Antwort sinnlos scheint. Das ist ähnlich wie mit Geschmack.
Sie haben nämlich, wie mir scheint, in Ihrer Antwort an mich die Ausgangsbasis Ihrer Meinung bereits offengelegt “Trump ist ein frauenfeindlicher Opportunist …”
Nun weis ich aus Umfragen und aus persönlichen Begegnungen, das es Frauen gibt, die das so sehen wie Sie, aber auch Frauen, die das nicht so sehen. (Habe ich ja oben angedeutet)
Unter Männern ist diese Einschätzung wesentlich seltener. Ich kenne in meinem Umfeld keinen, der das sagen würde.
Im hiesigen Umfeld erübrigt sich die Nachfrage, denn wenn die gesamte “WG” ÖRR (D & A schenken sich da nichts) schaut und die üblichen Zeitungen liest, ist auch nichts anderes zu erwarten. Da ist jede weitere Nachfrage sinnlos. Um so mehr, wenn ich in einem Gebiet, Tim Gordon nennt es den Beer bug, wo ich mich wirklich schlau gemacht habe, haltlose Vorwürfe höre. Da kommt immer zuerst der Schutt, den man mühsam und zeitaufwendig wegräumen muss, bevor man zum Kern gelangt. Sie haben das mit Ihrer Antwort bereits getan. Daher lohnt es sich, hier nachzuhaken.
Ich will es mir nicht einfach machen und Hadmut Danischs (Süd) poltheorie als Erklärung zugrunde legen.
Auch Jordan Peterson und seine Beschreibung der von Google herausgefundenen weiblichen Fantasien (Vampir, Werwolf, Milliardär, Chirurg, Pirat) scheint nicht auf Sie zu passen.
Ich würde Sie daher bitten, so Sie den wollen, mir zu erklären, wie sie zu dieser Erkenntnis gelangt sind. Gehen Sie dabei einfach von einem von Ihnen überschätzen Idioten aus, das maximiert die Chancen, dass ich Ihre Erklärung nachvollziehen kann.
1. Die Frage nach dem Sinn von weiteren Argumenten ergibt sich daraus, was man erreichen will. Wenn man natürlich einfach nur will, dass der andere die eigene Meinung annimmt, macht es keinen Sinn.
2.ich habe im Artikel ausreichend deutlich gemacht, dass ich Trump nicht pauschal verurteile, sondern seine politischen Erfolge anerkenne. Wenn Sie auf dieser Basis nicht respektieren können, dass meine Einordnung aufgrund meiner persönlichen Gewichtung verschiedener Parameter, von denen politischer Erfolg nur einer ist, erfolgt, „Tja“.
3. Ich habe mich über Trump nicht planmäßig, aber recht ausgewogen informiert. Ich komme ja selbst zu dem Schluss, dass die mainstream Medien ihm gegenüber inakzeptabel gehandelt haben. Meine Meinung ergibt sich hauptsächlich aus dem, was er selbst von sich gibt, und das scheinen seine Befürworter schlicht zu ignorieren.
4. Dass es viele Männer nicht stört, wenn ein Mann über Pussys grabben faselt, zeigt einfach nur den moralischen Totalausfall der modernen Männlichkeit.
1) Ich schieb im ersten Posting “Mir ist es ziemlich egal, wie Sie mit Trump “auskommen”, weil es keine Auswirkungen auf unser Aller leben hat.” Und das meine ich auch so. Noch immer! Ob Sie es nun glauben oder nicht.
2) Ich kann zwar den Wert eines erfolglosen Politikers, bei dem das Land vor die Hunde geht, er selbst aber sauber bleibt, nicht wirklich erkennen. Muß ich auch nicht, den im Moment fiele mir kein einziger sauberer Politiker (gerne auch Politikerin oder Politikergattin) dafür aber jede Menge erfolglose (im Sinne von Gemeinwohl) ein. Das einzige, was Politiker da unterscheidet, ist wo man ihre Schandtaten finden kann
3) kennen Sie das Kinderspielzeug, wo man einmal drücken, woanders drehen oder schieben etc. muß, damit eine schreckliche Melodie gespielt wird. Ungefähr so kommt mir 3) vor. Nur dass ich wo gedreht habe und die gesamte musikalische Folter ging los. Wie Sie sich informiert haben, habe ich nicht zur Diskussion gestellt. Meine Referenz dazu bezog sich doch eindeutige auf MEIN Umfeld. Ich ging anscheinend fälschlicher Weise davon aus dass ich das hinreichend klargestellt hätte.
4) da die Antwort darauf länger werden wird, als eigener Teil
Ich glaube, wir reden komplett aneinander vorbei. Ist manchmal so.
Ich habe „hiesiges“ Umfeld auf mich bezogen, da ich damit den Blog (hiesig=hier=Blogkommentarspalte) bezeichnet sah. Zumindest das Missverständnis ist damit hoffentlich gelöst.
Zu 2) Strawman. Ich behaupte ja nicht, ein erfolgloser integrer Politiker sei besser. Ich erwarte aber Integrität, und bin davon überzeugt, dass Trumps Erfolge nicht- vllt. mit Ausnahme Nordkorea- integral mit seiner Flegelhaftigkeit zusammenhängen.
Zu 4)
Ich könnte auf die “Weiße Feder” verweisen und mit Hadmut Danisch kurz und bündig antworten: “geliefert wie bestellt”. So einfach will ich es mir aber nicht machen.
Also laut Dave Rubin, und der hat als Homosexueller definitiv kein Interesse an Pussies, hätte Trump gesagt, dass ihm Frauen das erlauben (in die Richtung von “dazu einladen”) würden.
Als Jugendlicher habe ich von Frauen immer wieder gehört, wie “attraktiv” und “begehrenswert”,
… unser Bürgermeister (und dessen Nachfolger) wäre. Da mit den Kindern des wirklich “wenig attraktiven” Vize-Bürgermeisters bekannt und politisch auf deren Seite, hat mich die Frage, was viele Frauen, auch “richtig katholische”, an den beiden “abgetakelten Hengsten” der anderen Partei fanden, interessiert. Eine Antwort darauf habe ich nie gefunden.
Als Erwachsener habe ich dreimal am Rande, ohne eine Chance einzugreifen, erlebt, wie drei Frauen drei Priester “erlegt” haben. Zweig der Priester kannte ich gut (vom Typus Schuppen am Kragen), einen nur vom sehen.
– Eine der Frauen hatte sich Jahre zuvor für mich interessiert (bei der fiel es mir leicht Einsiedler zu bleiben,
– die andere lernte ich auf einer Wallfahrt kennen, sie hätte mir gefallen, aber ihr Kopf war in “anderen Sphären”,
– die dritte wollte mir mein Freund, nachdem er “erlegt” wurde, als seine Frau vorstellen. Ich habe dankend abgelehnt.
Ich konnte also aus der “zweiten” Reihe beobachten. Speziell in einem Fall, wo eine Ordensschwester die eine Dame sehr oft normal und “auf Jagd” erlebt hatte. Sie nannte mir einige Techniken und Taktiken, mit denen Frauen ihr Ziel zu erreichen suchen. Und dabei ist das “grabben der pussy” nahe dran an dem, was diese absolut nicht prüde Ordensfrau miterleben musste.
Und auch wenn mir selbst nie so ein Angebot gemacht wurde, eine 14-jährige Schulkollegin (Unternehmerfamilie) aus der Nachbarklasse hat meinem Klassenkollegen (Sportler, ebenfalls 14, Akademikerfamilie) dieses auf einem gemeinsamen Schulausflug angeboten und es “erlitten”. Klar, ein Flachmann war auch im Spiel, um sich “Mut” anzutrinken.
Mir wurde das, Gott sei’s gedankt, nie angeboten. Das führe ich aber nicht auf meine “moralische Überlegenheit” zurück, sondern darauf, dass ich, wie mir scheint, von Frauen als “nicht jagbares Wild” klassifiziert wurde. Eine Eigenschaft, die mir, je älter ich werde, um so begehrenswerter erscheint.
Ich denke, dass wir nach meinen Ergänzungen gemeinsam den moralische Totalausfall der Moderne, männlich wie weiblich, beklagen können.
Und wenn man die Erinnerungen in die Vergangenheit schweifen lässt und angelesenes bedenkt, dann stellt man fest, so beklagenswert das sein mag, dass es mal etwas besser, ein ander mal schlechter, in jedem Fall aber immer schlecht war. (als Stichworte: Berlin in den Zwanzigern, die Texte der Comedian Harmonists, die verklärte Geschichte von Kaiser FJ und seiner Sissy, Mayerling, das Schicksal der Kinder lediger Mütter, …)
Ich darf Ihnen aus ganzem Herzen wünschen, dass Sie nie erfahren, worüber viele Männer so faseln und, dass Ihr Erwachen möglichst sanft ist, wenn Ihnen die Mitverantwortung der Frauen, auch dafür, bewusst wird.
Habe ich behauptet, alle Frauen würden sich richtig verhalten? Nein. Habe ich behauptet, es gäbe keine Frauen, die es drauf anlegen? Nein. Also. Es geht hier um das Fehlverhalten eines konkreten Mannes. Sich dafür zu brüsten, angeblich begehrenswert zu sein, gehört übrigens zu den Dingen, die ich als extrem unangemessen empfinde.
Sie können so viel Fehlverhalten von Frauen zitieren, wie Sie wollen, es ändert am Fehlverhalten des konkreten Mannes nichts.
Ich könnte übrigens aus meinem eigenen Erleben genauso viele widerliche Verhaltensweisen von Männern, insbesondere das Ausnutzen schwacher Frauen mit geringem Selbstwertgefühl, auch Versuche solcher Art bezüglich meiner Person, weil ich gerne mal fälschlich für eine solche gehalten werde, nennen. Ist aber unerheblich. Moralische Verderbtheit ist nicht geschlechtsspezifisch.
Und ja, ich beklage auch das Verhalten von vielen Frauen. Um die geht es hier aber nicht. Abgesehen davon hat ein Mann die Verantwortung für das, was er tut. Mechanismen der Provokation und der Verführung sind ja nicht geheim und undurchschaubar.
Was mich wir ich nervt sind genau solche Versuche des Wegwischens von Fehlverhalten. Ich habe noch keinen Trumpfreund gehört, der zu sagen im stande ist : „Trump hat unhaltbare Sachen gesagt, aber aufgrund seiner Qualitäten in den Bereichen x und y empfinde ich diese als irrelevant“. Nein. Man tut so, als gäbe es das Fehlverhalten nicht.
Dabei ist es offensichtlich. Das ist lächerlich, und beunruhigend, da offensichtlich die Realität nur soweit wahrgenommen wird, wie sie einem passt. Was nicht sein darf, kann nicht sein. Mir ist klar, dass auch viele Trumpgegner genauso ticken. Insgesamt eine beunruhigende Entwicklung.
P.S. Nur so als Anregung: Es ist nicht so schön, wenn man jemanden trifft und der nach einer Minute kennenlernen sagt! welcher „Typus“ man angeblich sei. Just saying.
1) So bitte ich Sie um Entschuldigung
2) Danke für den Hinweis
3) Sie liegen mit Ihrer Vermutung daneben, das ist der neuen Seite geschuldet, bei der ich aufpassen muss, das etwas nicht ausgefüllt wird
4) Sie haben den Text nicht genau gelesen, ist aber kein Problem
5) Unser gemeinsamer Freund wartet im Fegefeuer auf Ihr erscheinen. Ich wollte ihm die Zeit dort vertreiben, habe aber irgend etwas gelöscht und kann ihn nicht trösten
Liebe Grüße
Meine Meinung zu Trump habe ich ausschliesslich über die Medien hierzulande gebildet. Man sollte zu größten Teil genau das Gegenteil glauben, was der Mainstream über diesen Präsidenten ausgekübelt hat. Konrad Adenauer hat mal gesagt: „Machen Sie sich erst einmal unbeliebt, dann werden Sie auch ernst genommen.“ Na, zumindest diese Eigenschaft verbindet den ersten Kanzler dieser Republik mit dem noch im Amt befindlichen Präsidenten D. Trump. So weit sind die beiden dann doch nicht auseinander.
„Trump ist ein frauenfeindlicher Opportunist mit verbaler Inkontinenz, der politische Diskurskultur zerstört.“
Nun Trump ist ja weg….jetzt kann die politischen Diskurskultur ja wieder statt finden. (es waren ja nur vier Jahre) Hilfe naht auch schon…..Aussenminister Maas hat der USA ja beim Aufbau der Demokratie Hilfe versprochen…..einen sog. Marshall Plan. Das wäre dann wohl verbale Kontinenz.
Entschuldigen Sie, aber etwas Sarkasmus an der Realität kann nicht schaden. Wie soll man das denn sonst noch ertragen?
Ich gehöre zu den Menschen, die sich Mühe geben, ein Übel nicht schönzureden, weil es andere Übel gibt. Whataboutismus-awareness wird manchmal übertrieben, aber ganz falsch ist sie nicht. Dass das wilhelminische deutsche Wesen sich hier in seiner ganzen idiotie entfaltet, da sind wir ganz einer Meinung.
Was mich allerdings echt stört, ist der erstaunliche Mangel an Empörung unter der konservativen Männlichkeit gegenüber trumps Entgleisungen. Ich nehme keinem Typen seine Ritterlichkeit ab, der so etwas als Kavaliersdelikt abtut.