Der Weltjugendtag kritisch betrachtet
Den Disclaimer findet ihr dieses Mal unter dem Artikel*
Wo bleibt die kritische Berichterstattung zum Weltjugendtag, so fragt Regina Nagel in einem Standpunkt auf katholisch.de*. Ein ziemlich befremdlicher Artikel. Ich habe mich gefragt, ob sich eigentlich lohnt, das verzweifelte Aufbäumen des Verbandskatholizismus gegen jugendliche Energie und frischen Wind überhaupt zu kommentieren. Aber mein Befremden ist dann doch so groß, dass ich es gern teilen würde.
Der Artikel erstaunt einerseits, weil er einen Tenor hat, den man sonst aus den verbitterten Ecken der Tradiszene kennt, die sich ja mitunter schwer tun, relevante von weniger relevanten Kritikpunkten zu unterscheiden. Da wird etwa beklagt, dass „Tausende Priester“ konzelebriert hätten. Dass die „Vorsitzende des Gemeindereferent*innen-Bundesverbands“ inhaltliche Überschneidungen mit der Alten Messe hat, ist schon irgendwie tradikomisch – man kann ihr nur empfehlen, bei der Piusbruderschaft in die Messe zu gehen, garantiert konzelebrationsfrei, und ein wenig Glaubenshoffnung bekommt sie dort vielleicht gratis auch noch mit.
Sodann wird die Niedrigschwelligkeit der Botschaften bemängelt. Richtig gehört. In einer Zeit, in der deutsche Berufskatholiken landauf, landab fragen, wie sie Menschen im säkularen Zeitalter erreichen können, wird hier die Botschaft „Jesus liebt dich“ als unterkomplex betrachtet. Auch dies übrigens sonst eher ein tradinöser Topos, da man sich unter lehramtstreuen Katholiken natürlich (berechtigterweise) wünscht, dass diese wichtige Grundbotschaft standardmäßig ergänzt wird durch die Botschaft, dass diese Liebe uns allerdings zur Veränderung, zur Wandlung anregt und zieht, und uns hilft, Christus näherzukommen.
Mit dieser Problematisierung eines Satzes, von dem man bis vor Kurzem noch gedacht hätte, dass er die einzige Rumpfbotschaft ist, die es aus Schrift und Tradition in den deutschsynodalen Kanon geschafft hat, ist der Vogel dann auch abgeschossen. Offensichtlich ist man komplett ratlos: Da erklärt man den deutschen Bischöfen jahrelang, die Zukunft der Kirche sei verloren ohne Synodalen Weg und Synodalen Rat. Und dann erleben dieselben Bischöfe eine Woche lang, dass diese Zukunft der Kirche völlig zufrieden damit ist, den heiligen Vater zu bejubeln, den Kreuzweg zu beten, beichten zu gehen und die Eucharistie zu empfangen. Und zu tanzen: Z.B. hat ein Priester als DJ am Sonntag um 7 Uhr morgens Disco-Mucke aufgelegt, zu der begeistert gefeiert wurde. Faster, harder, Catholic, muss man sagen. Echt nicht mein Ding, aber hier geht’s ja auch nicht um mich. Mein Highlight war dagegen die Priester-Metal-Band „Voz del desierto“ – die feine Ironie im Namen entspricht ziemlich genau meinem Humor, und die Musik ist der Hammer.
Ja, die Bischöfe haben womöglich sogar erlebt, dass diese Jugendlichen sich ganz ohne Angst vor Klerikalismus in Dialog mit ihnen begeben haben, ohne hinterher larmoyante Instagram-Videos oder Artikel herauszubringen, in denen sie Bischöfe, die mit ihnen sprechen wollen, anklagen. Nein, diese Jugendlichen wollten von ihnen Katechesen hören, gesegnet werden, mit ihnen beten. Unfassbar. Was, wenn einige vom Dauer-Gaslighting des ZDK benebelte Bischöfe nun mit Zuversicht zurückkommen würden? Womöglich im Glauben gestärkt durch die Liebe, die Zuwendung und die Kraft der Jugendlichen? Vielleicht haben sie gar eine gute Zeit gehabt?! Haben gespürt, wie es ist, als Teil des Gottesvolkes ihre Berufung selbstverständlich ausleben zu dürfen?! Gott* behüte!
Der Vorschlag, „anders katholisch zu sein“ (Bischof Georg Bätzing) scheint hingegen keine gesteigerte Begeisterung auszulösen, geschweige denn wahrgenommen zu werden, jedenfalls von einer doch signifikanten Anzahl Jugendlicher aus der Weltkirche. Man muss hier schließlich auch bedenken, dass die, die sich von Australien bis Schweden auf den Weg gemacht haben, tendenziell jene sind, die sich engagieren, die den Glauben leben, die aktiv und effektiv Kirche sind und bauen; ungerechnet jener vielen, die dies ebenfalls tun, aber aus finanziellen oder sonstigen Gründen gehindert sind, vor Ort teilzuhaben.
Was kann man da tun? Nun, man kann zumindest versuchen, den Weltjugendtag als Hort von „Fundamentalisten“ zu framen. Geht man Regina Nagels Aufzählung der angeblich fundamentalistischen Akteure durch, muss man sich fragen, wer denn überhaupt noch als nicht fundamentalistisch durchgehen kann in dieser Kirche: So etwa listet sie den YOUCAT auf, und erklärt damit indirekt nicht nur die Österreichische Bischofskonferenz (Herausgeber), die indische und weitere Bischofskonferenzen (die den YOUCAT jeweils abgesegnet haben) und den Heiligen Vater selbst zu Fundamentalisten, sondern meint offenbar auch, der Versuch, Katechese als Dialog auf Augenhöhe zu gestalten, sei irgendwie fragwürdig („Dialogische Katechese“ ist der neueste Vorstoß der YOUCAT-Foundation, der Katechese neu denken will als gemeinsamen Prozess).
Der Mangel an Offenheit und Lernbereitschaft ist traurig. Insbesondere für die deutschen Jugendlichen, denen die gute Botschaft, dass sie geliebt sind von Gott, nicht vorenthalten werden sollte.
„Gar nicht so konservativ, wie man denkt“, sei der WJT, zitiert Regina Nagel Gregor Podschun und fügt hinzu, das Programm des BDKJ signalisiere „Wir sind auch noch da – nicht nur die, die auf der Neuevangelisierungwelle schwimmen! (Anm. s.u.) Ein Satz, der tief blicken lässt. Denn bisher wurde doch standhaft so getan, als könne auf Christus und das Evangelium konzentrierte Verkündung – wie sie übrigens vom Papst explizit erbeten wurde – nichts bewirken. Nun aber muss man konzedieren, dass sie immer präsenter wird. Die Neuevangelisierung hat in Deutschland spürbar an Fahrt aufgenommen. Die maßlose Politisierung des Glaubens bis in die Jugend hinein hingegen bringt keine Früchte: Die Intensität des Weltjugendtags, sowohl in der Freude als auch im Ernst, findet man im Gebetshaus Augsburg, auf dem Adoratio-Kongress Passau und im Nightfever, nicht bei „Unfuck the church“ (eine Veranstaltung des BDKJ Altötting – das zweite „u“ des ersten Wortes übrigens dargestellt als Kreuz: Eine Vulgarität, die unter den feinfühligen Jugendlichen, die den beeindruckenden und ergreifenden Kreuzweg am Freitag des WJT gestaltet und mitgebetet haben, wohl nur Unverständnis auslösen würde.).
Ja, sie sind noch da. Aber während andere auf der Neuevangelisierungswelle surfen und absolut dazu bereit wären, auch evangelistische (Noch-)Nichtschwimmer aus dem Wasser zu ziehen, wollen Menschen wie Nagel lieber in den Wellen untergehen. Man kann ihnen nur wünschen, dass sie nicht der Hai der Sauertöpfischkeit (pun not intended), Frustration und Nörgelei verschluckt, sondern ein von Gott gesandter Walfisch, der ihr ein Umdenken ermöglicht, und sie doch noch zum Propheten werden lässt.
*Postclaimer: Ja, ihr habt es gemerkt, dieser Artikel ist schamloser Clickbait. Es handelt sich hier nicht um eine kritische Betrachtung des Weltjugendtags. Muss ich das beichten gehen? Habe ich Kritikpunkte am WJT? Auf jeden Fall. Ich bin Viertelpreußin. Ich kann nicht nicht kritisieren. Aber sind diese Kritikpunkte relevant angesichts der unglaublichen Glaubenstiefe und -freude, die hier spürbar wurden? Ich finde nicht.
*Hier der Link zum Artikel. Nur zu Dokumentationszwecken. Gebt der Depression keine Klicks!
Seliger Carlo Acutis, bitte für uns!
*Richtigstellung: In der erste Version dieses Artikels wurde eine Aussage hinter einem direkten Zitat Gregor Podschuns als sein Zitat geführt. Das ist nicht korrekt. Die Aussage „Wir sind auch noch da, nicht nur die, die auf der Evangelisierungswelle schwimmen“ ist kein Zitat, sondern Regina Nagels Interpretation des Programms des BDKJ auf dem Weltjugendtag! Ich hatte, durch den Eingang des Satzes mit dem Personalpronomen „Wir“ überlesen, dass das direkte Zitat, das direkt vorgeschaltet ist, an dieser Stelle bereits abgeschlossen war. Danke dem aufmerksamen Leser, der darauf hingewiesen hat!
Was gilt heute eigentlich nicht mehr fundamentalistisch?
Herrn Podschun ist immerhin zugutezuhalten, dass er seine Prioritäten klar darlegt.
Ein weiterer Einblick in die Denkweise des anders-Katholischen, danke für die Analyse!
Schock! Der Hinweis, dass es am 11. Juni in Altötting eine Veranstaltung mit dem Titel Unfuck the Church gegeben hat, ist zutiefst verstörend. Der Titel ist nur dadurch erklärbar, dass heute Denglisch gesprochen wird, ohne die angeeignete Sprache und ihren kulturellen Kontext zu verstehen. Im angloamerikanischen Sprachraum würde man das NIE sagen. Ein befreundeter Lehrer aus den USA schreibt, dass selbst Jugendliche eine solche Wortwahl nicht treffen würden: There is no appropriate way to use the f… word in any context. It is always vulgar and crude.
Die Veranstaltung in Lissabon war eine gigantische Blasphemieshow die darin gipfelte, den Leib des Herrn in billiger Tupperware verpackt, von irgendwelchen Jugendlichen unters feiernde Jugendvolk zu verteilen, obwohl tausende Priester anwesend waren. Jeder Konditor verpackt seine Torten in edleren Kartons. Nach der Spendung der Kommunion wurden die Hostien, in denen sich der Leib des Herrn vollständig befindet in besseren Müllcontainern „aufbewahrt“! Diese Ehrfurchtslosigkeit vor dem Kostbarsten was wir auf Erden besitzen ist eine Majestätsbeleidigung für den Allerhöchsten, die ausgeführt von seinen Priestern noch mal eine besondere Note erhält. WJT in dieser Form kann weg. Das braucht kein Mensch.
Lieber Gerd,
was glaubst du, was Jesus zur Verpackung sagen würde? Nicht auf das Äußere, sondern auf das Innere des Menschen kommt es an. Natürlich ist Sein Leib das Heiligste, was er uns als seiner Kirche geschenkt hat und keine Frage, dass wir mit großer Ehrfurcht damit umgehen sollen, aber ich glaube, Seine Freude war größer, in die Herzen vieler begeisterter Jugendlichen zu kommen als dass Er sich über das Behältnis geärgert hat, in dem Er transportiert wurde 🙂
Liebe Claudia,
wenn, wie Du schreibst, der Leib Jesu das Heiligste ist, was er uns als seiner Kirche geschenkt hat und wir mit großer Ehrfurcht damit umgehen sollen und in Lissabon diese Ehrfurcht mit Füssen getreten wurde, was denkst Du denn was Jesus dazu sagen würde? Immerhin ging sein Eifer für den jüdischen Tempel soweit, dass er die Geldwechsler und Händler aus dem Vorhof getrieben hat. Tut mir leid, aber mit Smileys werden wir dieser Sache nicht gerecht. Soll ich jetzt in meiner Pfarrei dem Priester vorschlagen das Allerheiligste nicht mehr in der Monstranz auszustellen, sondern in Plastikmüll von Ikea, weil ich von Jesus so begeistert bin?
Die heilige Kommunion sollte von Geweihten ausgeteilt werden. Wenn Kommunionhelfer zur Unterstützung berufen werden müssen, dann in einem respektablen Alter, aber keine Jugendlichen, finde ich.
Eine Pappschachtel ist als Behälter für den Leib Christi ungeeignet. (…vielleicht doch in China, in der Untergrundkirche.) Beim WJT in Köln wurden gefühlt 1000 Exemplare eines vergoldeten Ziboriums hergestellt.
Das dürfte jedoch eine Frage der Kosten gewesen sein. Hätte in Lissabon nicht auch ein Modell aus einfachem aber sauberem Blech genommen werden können?
Die anschließende Purifikation, so ein befreundeter Prieser, der damals beim WJT in Köln als Diakon zu jener Purifikations-Mannschaft gehörte, war ein großer Aufwand in einem eigenen Zelt hinter dem Altarhügel. Diese Aktion habe unter Zeitdruck und Masse nur schwer mit einer angemessenen Würde durchgeführt werden können.
Was hätte man sonst machen sollen?
Wir Katholiken können immer noch froh sein, an die Eucharistie zu glauben, sofern wir gläubig sind. Auf einen evangelischen pseudo-politischen Freizeitverein habe ich keine Lust.
Ich muss gerd hier uneingeschränkt zustimmen. Die Aufbewarungs- und Austeilungsgefäße der Hl. Kommunion auf dem WJT waren wirklich potthässlich – sind eher geeignet Supppe oder ähnliches dann zu fassen und daraus auszulöffeln.Auch So verkündigt man sich am wahren Leib des Herrn.
Bedauerlich wenn der Sendung dafür inzwischen bei manchen Zeitenossen fehlt.
Sie waren definitiv nicht würdig. Dennoch ist Ihr Tippfehler meiner Ansicht nach providentiell. Man kann völlig ohne Schaum vorm Mund beklagen, dass hier ganz offensichtlich das Gespür für das, was dem Allerheiligsten gegenüber angemessen ist, verfehlt wurde bzw. nicht gegeben war. Das ist auch beklagenswert, ohne Wenn und Aber.
Versteh ich das jetzt richtig? Wenn ich das schreibe ist es sauertöpfisch und wenn Sie das schreiben ist es……was genau?
Sorry, ein paar Fehler durch die Autokorrektur in meinem Post:
„sind eher geeignet Supppe oder ähnliches *darin* zu fassen …“
„Auch So *versündigt* man sich …“
„Bedauerlich wenn der *sensus* dafür inzwischen bei manchen Zeitenossen fehlt.“
„Zeitgenossen“ natürlich
„Die maßlose Politisierung des Glaubens bis in die Jugend hinein hingegen bringt keine Früchte:“
Wohl wahr. Bei der 8.Station des Kreuzweges in Lissabon wurde über Klimawandel, soziale Ungerechtigkeit und Raubbau an den Ressourcen unseres Planeten schwadroniert. Dazu seilten sich Artisten mit Gasmasken im Spagat vom „Hochaltar“ ab. Im Hintergrund erschallten Vogelstimmen und Urwaldgeräusche. Mehr Politisierung geht nicht. Und da haben Sie Recht: Das bringt keine Früchte.
Unter den Augen des Papstes wurden unzählige Sakrilegien begangen und der Mann sitzt ruhig und anscheinend gelassen in der Gegend rum. Die Kommunion knieend und in den Mund empfangen? Kann weg! Priester teilen die Kommunion aus? Kann weg!
Die hl. Messe ist kein Event, keine Veranstaltung und kein von Menschen gemachtes Angebot! „Tut das zu meinem Gedächtnis“ und versaut dieses Gedächtnis nicht mit billigen „Angeboten“ und was noch wichtiger ist, „macht das Haus meines Vaters nicht zu einer Räuberhöhle.“ Als ich (Jahrgang 1960) Messdiener war, mussten wir 20 Minuten vor Beginn der hl. Messe in der Sakristei erscheinen, wo wir 5 Minuten fürs Ankleiden hatten und danach 15 Minuten in Stille das heilige Geschehen betrachten sollten, welches uns aus lauter Gnade geschenkt wird. Natürlich war der Priester immer anwesend und ging mit gutem Beispiel voran. Niemand wäre auf den Gedanken gekommen ein Radio einzuschalten um Paloma Blanca zu hören. (War damals ein Riesenhit von George Baker Selektion.)
„Die Neuevangelisierung hat in Deutschland spürbar an Fahrt aufgenommen.“
Versteh ich nicht! Ein Gebetshaus in Augsburg macht noch keinen Frühling.
Klar. Wenn Sie genauso sauertöpfisch wie Frau Nagel auf alles blicken, was Sie umgibt, dann verstehen Sie das natürlich nicht. Übrigens gehört Sorge um die Schöpfung ganz genuin zum christlichen Glauben dazu und ist nicht per se Politisierung. Junge Menschen müssen entsprechend länger auf diesem Planeten ausharren, und es ist völlig legitim, dass sie sich darum Sorgen machen.
Wenn es als „sauertöpfisch“ gilt, die mangelnde Ehrfurcht vor dem Allerheiligsten aufzuzeigen bin ich gerne ein Sauertopf. Der erste Sauertopf in dieser Angelegenheit war im übrigen der hl. Paulus der die Christen aufgefordert hat, den Leib und das Blut des Herrn von üblicher Speise zu unterscheiden, weil die sich sonst das Gericht essen und trinken könnten.
Was die Bewahrung der Schöpfung angeht: Genuin für den christlichen Glauben ist Einsicht, Reue und Umkehr. Das schliesst selbstredend die ganze Schöpfung mit ein. Ein Christ der in Verbindung und Beziehung zum Herrn steht, bewahrt automatisch die Schöpfung, da braucht es keine Untermalung mit Vogelgezwitscher und Gasmasken, sowie akrobatische Kunststücke beim einem Kreuzweg. Die 8. Station wurde vollends ihrer Aussage beraubt, die da lautet: „Weint nicht über mich, sondern weint um euch und eure Kinder! Wenn das am grünen Holz geschieht, was soll dann mit dem Dürren geschehen?“ Nur weil dort von grünem Holz geredet wird heisst das nicht, dass der Herr hier den Schwarzwald meint. Etwas mehr Tiefgang ist dann schon nötig.
Aber da sind wir mitten drin in der politischen Agenda der sog. „letzten Generation“, die sich lieber auf dem Asphalt kleben und Mitmenschen ihrer Freiheit berauben, anstatt etwas sinnvolles für die Umwelt zu tun. Wie sollen wir die Schöpfung retten, wenn wir den Schöpfer in Plastikmüll verpacken? Bevor Sie also meine Meinung als sauertöpfisch bezeichnen, sollten wir gemeinsam darüber nachdenken ob es solche katholische Großveranstaltungen mit massenhafter Beleidigungen gegen den Allerhöchsten noch braucht. Wie wäre es denn auf den aktiven Kommunionempfang gänzlich zu verzichten und die anwesenden Jugendlichen zur geistigen Kommunion in Stille einzuladen?
Die – politische – Umfunktionierung des Kreuzweges Jesu hat leider inzwischen eine unselige Tradition – leider auch inzwischen offenbar selbst mit ausdrücklicher Billigung und im Beisein des amtierenden Papstes.
Mir fiel das u.a. auch schon sehr unangenehm beim diesjährigen karfreitäglichen Abendkreuzweg am Kolosseum in Rom auf, wo gar z.T. gänzlich andere Schriftstellen an den einzelnen Kreuzwegstationen verlesen wurden.
Ich kann das nur beklagen und weiß nicht, wie lange ich mir das noch antun werde, mir solch ein Politspektakel statt einer meditativen Reflektion des Kreuzwegs des HERRN im Fernsehen anzusehen und gar daran innerlich teilzunehmen …
–„Wir sind auch noch da – nicht nur die, die auf der Neuevangelisierungwelle schwimmen!“, so wird Gregor Podschun in diesem Artikel zitiert.–
Das ist schlicht falsch.
Sie schreiben unredlich, wenn Sie Ihren Standpunkt auf erfundene Fakten aufbauen.
Ganz ganz herzlichen Dank für diesen Hinweis! Ich habe das sofort korrigiert. Nagel bringt erst ein direktes Zitat, und schließt dann mit dem Satz an, der mit „Wir“ beginnt. Ich hatte sozusagen die schließenden Anführungszeichen überlesen und daher auch den Folgesatz als Zitat verstanden, was natürlich Blödsinn ist. Ich bitte um Entschuldigung!
Faktisch bleiben die Aussagen aber richtig, da ja nicht die Aussage erfunden ist, sondern die Zuschreibung falsch. Es ist also lediglich Regina Nagel, nicht Gregor Podschun, der hier diese Ansicht äußert. „Erfundene Fakten“ sind da doch noch etwas anderes.
Danke für den Hinweis!
So ganz fern von Podschuns Sichtweise wäre dieses Zitat wohl auch nicht gewesen. Bei dem genannten Interview gegenüber KNA schränkt er sein Lob ein auf Vielfalt und Veränderungswillen, seine Kritik gilt mangelnden Missbrauchsthematisierung und der „totalen Institutionszentrierung“ durch Papst Franziskus.
Aber das ist hier schon zuviel der Aufmerksamkeit für den BDKJ, dessen Vorbehalte zum WJT ja bekannt sind.
Absolut.
Ich habe auch den Artikel von Frau Nagel gelesen. Muss man so etwas Ernst nehmen? Nein! Da sitzt eine von einigen Deutschen Ichmöchtegernauchwassagern am Katzentisch und schmollt gegen den Rest der (katholischen) Welt. Es wäre schon eigenartig gewesen, wenn keine von den „kritischen“ Stimmen auf katholisch.de nicht zu Wort gemeldet worden wären. Also: „what shells?“ Zwinkersmilie …
Diese Leute scheinen halt massiv an Boden verloren zu haben und wissen das auch. Ich nehme an, dass der Hinweis auf psychischen Missbrauch jetzt das neue Instrument werden soll, um erfolgreiche Neuevangelisierung zu dämoniesieren. N.b. das sage ich als Christin, die sehr feine Antennen für psychische Übergriffigkeit hat. Ich habe ein Fach studiert, in dem das gang und gäbe war und finde es ganz wichtig, dass die Kirche vorsichtig ist.
Ungleich schlimmer ist die Tatsache, dass die wahre Kirche Gottes massiv an Boden verloren hat. Die Schwätzer bei häretisch.de fristen sowieso nur ein Nischendasei, welches vom Volk Gottes überhaupt nicht wahrgenommen wird. Noch schlimmer ist es, wenn hunderttausende von Jugendlichen ein Surrogat von „katholischer“ Kirche vorgesetzt wird, welches im mühseligen Kampf des Alltags nur marginale oder gar keine Früchte trägt. Diese emotionalen Höhepunkte ersetzen eben nicht den Leidensweg jedes Christen, wenn er mit der Nachfolge Jesu ernst macht. Der Wunsch drei Zellte zu bauen ist verständlich, allerdings nicht der Wille Gottes.
Zur Haltung der hl. Kommunion ist das Gebet des Engels zu beachten, der vor Beginn der Erscheinungen der Gottesmutter Maria in Fatima folgendes Gebet gelehrt hat:
„Heiligste Dreifaltigkeit, Vater, Sohn und Heiliger Geist, in tiefster Ehrfurcht bete ich Dich an und opfere Dir auf den kostbaren Leib und das Blut, die Seele und die Gottheit Deines über alles geliebten Sohnes, unseres Herrn Jesus Christus, gegenwärtig in allen Tabernakeln der Welt, zur Sühne für alle Schmähungen, Sakrilegien und Gleichgültigkeiten , durch die ER SELBST beleidigt wird. Durch die unendlichen Verdienste Seines Heiligsten Herzens und und des Unbefleckten Herzens Mariens bitte ich Dich um Verzeihung der armen Sünder.“
Heute ist ein Fatima Gedenktag. ..